Archives for Breslau

wulkan

wulkan (lwiw – wrocław – berlin)   weißt du wie es ist wenn man schleudert (das fallende laub) fragte er mit weicher polnischer ruhe: wulkan. die lage der kanten das porzellan sagte er alle gegenstände des hauses erinnerten an eigene bedürfnisse: fotos von kindstaufen eine blau träumende kommode mit stolzierendem emaillepfau der wein vom hochzeitsjahr der anderen. noch warm ihre deutschen lippen noch auf den gläsern der spüle. wir schämten uns nicht des nehmens des sehens wohl. so kamen wir nicht an. wulkan. lebensbild hergebracht. gemälde aller schatten an der wand schichten aus mensch gestapelt fruchtbar heiß, erstarrt. im eigenen
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hmK: Bin ich eine „Flucht-Gewinnlerin“?

Ich bin Jg.1943 und komme aus tiefster bay. Provinz (Grenzgebiet am ehem. Eisernen Vorhang). Meine Muttersprache ist der oberpfälzische Dialekt – mit ca. 6 Jahren war ich aber bereits zweisprachig: Hochdeutsch als erste Fremdsprache – und das verdanke ich schlesischen Flüchtlingskindern aus dem Breslauer Bürgertum mit einem wunderbaren Hochdeutsch. Diese Kinder wurden meine Spielkameraden. Vielleicht war das einer der Gründe für ein späteres Studium der Germanistik und Sprachwissenschaft. (c) hmK, 2014 —————————- In der Rubrik “Selbst-Erzählen” veröffentlichen wir Texte von Lesern.
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Zugfahren (2)

Lilly erinnert sich Drechslers hatten uns ein Stück mit ihrem Holzvergaser mitgenommen, drei Kilo Holz ersetzten einen Liter Benzin, statt zu fallen, schienen die Flocken auf der Stelle zu schweben, so gleichförmig, dass der Wagen ins Endlose rollte dann torkelten sie zur Erde, Motorschaden, die letzten fünf sechs Kilometer waren wir gelaufen, die dicken, verschneiten Bäume, der Puusch, minus 20 Grad, wer konnte das erschleppen hohe Tannen und Buchen, Untergehölz, Emil humpelte schrecklich trotz des Maßstiefels aus Prag, Sonderanfertigung aus der Zeit vor dem Krieg, auf der anderen Seite glich ein ebenso maßgefertigter weibisch hoher Schuh den Unterschied der Beinlängen
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BGK: Zwei Breitengrade Südsüdost.

Zu Ulrike Draesners Roman Sieben Sprünge vom Rande  der Welt Rubrik ‚Selbst Erzählen’. von BGK, 2014    „Wo – wo sind wir zuhause?“ (Simone Grolmann)       Ich bin irgendwo zwischen dem dritten und vierten der Sieben Sprünge vom Rand der Welt, als es an der Haustür klingelt, und die Nachbarin, eine rüstige Frau in ihren späten Achtzigern, mir einen Teller mit Streuselkuchen bringt – nicht selbst gebacken, nein, viel besser, von einer Reise mitgebracht aus der Gegend um Wrocław. Sie haben doch mal erzählt, Ihre Mutter kommt von dort. Ich stehe in der offenen Tür, schaue auf den Kuchen
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Kaffeerösterei Stiebler

Kaffeerösterei Stiebler: die Breslauer Firma Otto Stiebler Kaffee-Rösterei war das größte Import- und Versandhaus für Lebensmittel im Osten Deutschlands. Gegründet 1895. Das Hauptgeschäft stand seit 1900 am Zwingerplatz in Breslau; man versandte jährlich 50.000 Preislisten weltweit. Heute befindet sich in dem zentral gelegenen Gebäude am Teatralny Platz die Mediathek der Städtischen Bibliotheken. Bild: Breslau 1939, Zwingerplatz (Plac teatralny) mit Kaffeerösterei Stiebler. CC BY SA NC (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/) auf Panoramio (http://www.panoramio.com/photo/67003899), hochgeladen von Tassilo II
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Breslau 1945 (pl)

Mam osiem czy dziewięć lat, jestem u babci i dziadka, w salonie. Ojciec rozmawia z dziadkiem. Wiem, co to takiego Fest, święto. Ale co znaczy Festung, twierdza? Okładka, na której czytam to słowo, nie zwiastuje nic dobrego. Książka autorstwa generałów von Ahlfena i Niehoffa (pod tytułem So kämpfte Breslau – przypis tłumaczki), wydana pod koniec lat pięćdziesiątych nakładem wydawnictwa Gräfe und Unzer, stoi w ojcowskiej biblioteczce. Pożyczam ją sobie. Na wklejce poznaję pismo babci: „Boże Narodzenie 1959”. W środku znajduję zakładkę. Zrobił ją dziadek w prezencie dla mojego ojca: „Boże Narodzenie 1962”. W 1962 roku miałam jedenaście miesięcy. Zapamiętałam następującą
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Liebichshöhe

Liebichshöhe: berühmter Belvedere in Breslau, erbaut 1867. Die Anhöhe war Teil der Breslauer Stadtbefestigung, man promenierte in ihrem halbkreisförmigen Säulengang. Springbrunnen, Restaurant und Aussichtsturm unterhielten die Besucher. Am Fuß der Höhe stand seit 1869 ein Denkmal für Friedrich Schleiermacher. Bevorzugter Ausflugsort an Sonntagnachmittagen. In der sogenannten „Festung Breslau“ vom Januar bis zum Mai 1945 als Gefechtsstand der Wehrmacht genutzt. 1967 stürzte ein Teil der Gebäude während eines Volksfestes ein. Seit 1974 ist das Gelände wieder freigegeben. Zustand heute: Halbruine. Wie schreibt Günther Anders in seinem Tagebuch am 6.7.1966 – nach fünfzig Jahren Abwesenheit: „Nicht was nicht mehr da ist, erschreckt,
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Zobten

Zobten: auch Zobtenberg genannt, polnisch Ślęża oder Sobótka: einzeln stehender Berg, Höhe 718 Meter, 35 Kilometer südwestlich von Wrocław gelegen. Wahrzeichen Schlesiens. Auf dem Gipfel befand sich eine vorzeitliche Kultstätte; der Name der Region, Slensane, soll sich von dem Berg ableiten. Ein Dokument aus dem Jahr 1148 bezeichnet ihn als mons silecii. Heute krönen eine Kapelle, ein Sendeturm und eine Bergbaude den Gipfel. Rundum finden sich heidnische Steinskulpturen: Jungfrau mit dem Fisch, Bär und Eber, die als charakteristisches Symbol des Sonnenkultes die Swastika tragen. Das gesamte Zobtenmassiv besteht nahezu exklusiv aus dunkelgrauem Gabbro, einem Gestein mit granitähnlichen Eigenschaften. Hannes bezeichnet
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