Erzählen Sie selbst!

Der Roman heißt „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“, obwohl nur sechs Vertriebene ihre Geschichte erzählen. Jeder von ihnen ist vom Rand seiner Welt gesprungen. Auf www.der-siebte-sprung.de springt der Roman selbst - in ein anderes Medium. Sein Resonanzraum verlängert sich ins Netz.

Was ist Ihr Siebter Sprung?

Hier in der Rubrik “Selbst-Erzählen” ist Platz für Ihre Gedanken zu Flucht und Vertreibung, Ihre Erfahrungen mit dem Thema in verschiedenen Generationen, Ihre Geschichte(n), Ihre Leseeindrücke. Auch Fragen an die Autorin sind willkommen. Und neue Worteinträge für das "Lexikon der reisenden Wörter" werden auf Bestellung geliefert.

Wenn Sie einen Gastbeitrag verfassen oder sich ein Wort wünschen möchten, schreiben Sie bitte eine Email an re@re-ell.de oder nutzen Sie das neben stehende Kontaktformular.


Uta Kobiella: Flucht und Vertreibung

Nie davon erzählt, von der Scham als Flüchtlingskind in einer wohlsituierten Umwelt die Verachtung der Einheimischen tagtäglich erlebt zu haben. Traumatisierte Eltern, der Vater vom Krieg schwerbeschädigt, die Mutter von der Vertreibung aus ihrer geliebten Heimat Danzig nie woanders heimisch geworden. Selbst ich, 1948 geboren, habe Danzig als Sehns ...

Corinna Vogt-Hell: 7ter Sprung

Liebe Frau Draesner, die Geschichten von der Flucht meiner Mutter (damals 14) mit ihrer Mutter und den 2 Brüdern hat mich stets begleitet. Das Tagebuch meiner Großmutter von der Flucht aus Wilkau bis nach Oschersleben liest sich fast sachlich. In Ihrem Roman wurden die Gefühle der Betroffenen nah an mich herangetragen und das Ausmaß der menschliche ...

Antonia Schnauber: Ihr Artikel „Der Schmerz der Nachgeborenen“

Sehr geehrte Frau Draesner, mit Ihrem in der Zeit erschienenen Artikel „Der Schmerz der Nachgeborenen“ haben Sie ein Phänomen unserer Gesellschaft so eindrücklich beschrieben und auf den Punkt gebracht, dass ich nicht umhin kann, als Ihnen hiermit meinen Dank und meine tiefe Rührung auszudrücken. Die Geschichte Ihres Freundes „Sami“ hat mich sehr b ...

Aleksandra Burdziej: Eine Frage

Liebe Frau Draesner, eine kurze – vielleicht etwas naive – Frage habe ich. Da steht es auf der Internetseite des Romans: „Der Roman heißt „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“, obwohl nur sechs Vertriebene ihre Geschichte erzählen. Jeder von ihnen ist vom Rand seiner Welt gesprungen. Auf www.der-siebte-sprung.de springt der Roman sel ...

Detlev Niemeier: Bis ins dritte und vierte Glied…

Geschaetzte Frau Draesner – Dank und Handdruck für Ihre Lesung in Hamburg, die mir als erster lebender Sohn einer Flüchtlingsmutter einmal mehr deutlich gemacht hat, das m e i n Thema: das Tragen der Folgen der Erfahrungen der Elterngeneration (also die, die unmittelbar erlebt/erlitten haben) längst nicht – wie ich schon wähnte – ...

Dora Rusciano: „Globalisierung“ und „Europa“

Sehr geehrte Frau Draesner, ich heiße Dora und komme aus Italien. Ihr Roman hat mir sehr gut gefallen und die Idee, dem Buch ein neues Leben in einem anderen Medium zu geben. Ein Medium, das auch sehr geeignet für eine übernationale Diskussion ist, was ich für sehr wichtig halte. Ganz in diesem Sinne, möchte ich hiermit um zwei neue Einträge für da ...

Jörg Meyer: reiz[ende]worte 9

heimat hab ich, will ich nicht, verdächtigen begriff aus blut, das floss auf eben diesen boden, der – dadurch – verlorener ist. heimat zu dichten, widerspricht der dichtung, diesem auf gepackten wortkoffern sitzen, sie ausbrüten wie ein ungelegtes ei, weil unsereiner im stall, auf dem stroh liegend, nur koffer schichtet, fast leere. doch „meine sta ...

Rita Stenzel: Schlesische Wurzeln

Habe über die Lesung hier in Kiel erfahren… Mein Mann – Jahrg. 31 aus Oels und ich – Jahrg. 36 vom „Zutaberg“ (Zobten) werden nicht teilnehmen – wir sind beide nun etwas von allem entfernt – bzw. meint man, damit in etwa abgeschlossen zu haben … ist alles Geschichte – doch die Sehnsucht wird imm ...

hmK: Bin ich eine „Flucht-Gewinnlerin“?

Ich bin Jg.1943 und komme aus tiefster bay. Provinz (Grenzgebiet am ehem. Eisernen Vorhang). Meine Muttersprache ist der oberpfälzische Dialekt – mit ca. 6 Jahren war ich aber bereits zweisprachig: Hochdeutsch als erste Fremdsprache – und das verdanke ich schlesischen Flüchtlingskindern aus dem Breslauer Bürgertum mit einem wunderbaren ...

Margit Jachmann-Leith Smith: Mein Wort: Spree

Sehr geehrte Frau Draesner, es war ein schöner Abend anlässlich Ihrer Lesung in Frankfurt. Ich möchte mich dafür gern bei Ihnen bedanken. Leider habe ich Ihr Buch noch nicht gelesen, aber ich freue mich darauf es zu lesen. Verlust der Heimat, Verlust der Wurzeln, Verlust vertrauter Menschen. Dies gab es auch in Bezug auf DDR/ Bundesrepublik Deutsch ...

Erik Deutscher: Grenzgang

Mein Vater ist Jahrgang 1933, er floh Anfang 1945 mit seiner Familie aus Breslau nach Süddeutschland. Obwohl ich (Jahrgang 1965) noch nie in Schlesien war, beschäftigt mich das „Thema“ Schlesien, das für mich die Sehnsucht nach Heimat einschließt, seit einigen Jahren immer mehr. Im Schreiben finde ich eine Möglichkeit, mich mit der Familiengeschich ...

Johannes Heiner: Kriegskind

1940 geboren, mein Vater 1942 in Russland gefallen, ich habe keine bewusste Erinnerung an ihn, dann die ausgebombte Stadt Gießen, in der ich aufgewachsen bin, das Sitzen in den Kellern, während die Bomben fielen, das Laufen durch brennende Straßen. Nie wieder Krieg! Nie wieder NS! So hat der Krieg mich auf den Weg zum Heute gebracht. Danke für Ihr ...

Brigitte Röhrich: „Hier“ sind wir nicht zuhause

Das Buch hat mich sehr berührt. Ich selbst bin Jahrgang 1951 und habe die Flucht meiner Familie aus Ratibor/Oberschlesien nicht selbst miterlebt. Und doch bin ich tief geprägt bis heute von dieser Geschichte – so als hätte ich sie selbst erlebt und das obwohl vieles unausgesprochen blieb. Es ist als wäre Oberschlesien der Sehnsuchtsort, an de ...

Nicole Stadler: Zum Thema „Sich umzudrehen ist gefährlich…“

Liebe Frau Draesner, ich habe Sie gestern, am 22.07.2014 im Brecht-Haus persönlich kennengelernt und bin von dem Abend immer noch tief bewegt. Ich habe Ihnen die beiden Fotos, die auf dem Gelände des Klosters der Barmherzigen Brüder in Breslau aufgenommen wurden, überlassen, Sie erinnern sich sicher. Mein Vater hat dort seinen Arbeitsdienst geleist ...

BGK: Zwei Breitengrade Südsüdost.

Zu Ulrike Draesners Roman Sieben Sprünge vom Rande  der Welt Rubrik ‚Selbst Erzählen’. von BGK, 2014    „Wo – wo sind wir zuhause?“ (Simone Grolmann)       Ich bin irgendwo zwischen dem dritten und vierten der Sieben Sprünge vom Rand der Welt, als es an der Haustür klingelt, und die Nachbarin, eine rüstige Frau in ihren späten Achtzigern, mir einen ...

„Unwillkürlich“

„unwillkürlich“ Ein Kommentar (06.05.2014) Ganz unwillkürlich fiel mir dieses Wort als die für mich einzig mögliche Antwort auf diese Frage ein – die mich schon berührte und betraf, als ich  die „Making of“ Webseite zum Buch  zum ersten Mal aufgerufen hatte. „Unwillkürlich“ im Sinne von „unabsichtlich, unbewußt, instinktiv“ enthält zugleich das Sub ...

Sabine Jainski: Von Schlesien nach Myanmar und zurück nach Berlin

Ein Sprung für Ulrike Draesners „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“   Die „Sieben Sprünge“ haben mich sehr beeindruckt, weil sie auf ganz verschiedene Weise Gefühlslandschaften abbilden, für die es bis heute keine Sprache gibt, und damit das Verzogen-Sein von drei Generationen in Worte fassen. Der Roman hat mich dazu gebracht, den E ...

Erwin Scherfer: Gałkówek

Mein Bruder (Jahrg. 1960) und ich (Jahrg. 1963) sind späte Nachkriegskinder und Kinder kriegstraumatisierter Eltern. Meine Mutter, sie stammt aus einem hessischen Kurbad, verlor ihren Vater, als sie 16 war. Er kam mit einer Schädel-Hirn-Verwundung aus dem Krieg zurück und starb an den Spätfolgen Anfang 1946. Mein Vater wuchs als Deutscher mit polni ...

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