Karl-Valentin-Gestell: Karl Valentin, mit bürgerlichem Namen Valentin Ludwig Frey, geboren 1882 in der Münchener Au, gestorben 1948 in Planegg (aus München ausgebombt), bayrischer Komiker. Benutzte Sprachwitz und „sein Gestell“, den mageren, lattenlangen Körper, um Sketche auf die Bühne zu bringen und herrlich stolpern zu lassen. Ich wuchs in Planegg auf; Valentin war meine erste „verkörperte“ Begegnung mit Literatur. Jeden Tag auf dem Schulweg kam ich zwei Mal an dem Haus vorbei, in dem er gelebt hatte; sein Enkel ging mit mir in die Klasse. Volkssänger, Filmer, Autor, Reisender. Mehr dazu findet sich in meinem Valentin-Essay in Heimliche Helden. Etwa mit Hilfe des Fotos, das Valentin 1936 im Berliner Olympiastadion zeigt. Leider dauerte die Reise mit der Bahn von München nach Berlin so lange, das er einen Tag nach dem Ende der Olympischen Spiele ankam. Da sitzt er im leeren Rund. Fort der Pomp, fort die Fahnen mit dem Hakenkreuz. Auch so kann man – sich entziehen.
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