Hirn im Tank: ein auch unter dem Namen „a brain in a vat“ bekanntes Gedankenspiel, bei dem es darum geht, nach dem Verhältnis zwischen unseren Vorstellungen, unserem Wissen und der äußeren Wirklichkeit zu fragen. Man stellt sich vor, die gesamte „Welt“ sei nichts als ein Gehirn, das in einem Eimer mit Nährlösung schwimmt und sich die Welt, so wie wir sie erleben (mit Pflanzen, Tieren, Menschen, Computern etc.), inklusive des eigenen Ichs und Körpers nur vorstellt. Die skeptische, Descartes nachempfundene Frage lautet: könnte dieses Gehirn feststellen (wissen), dass es nicht einer realen Umgebung, sondern allein in seinem Tank steckt?
Ich lernte dieses Experiment dank eines Aufsatzes des amerikanischen Philosophen Hilary Putnam kennen. Im ersten Kapitel seines Buches Vernunft, Wahrheit und Geschichte erklärt er das Gedankenspiel für in sich widersprüchlich: ein Gehirn in einem Tank verfüge nicht über jene Wechselwirkungserfahrungen mit der Welt, die ihm erlauben würden, je etwas über den Tank zu sagen. Sprich: wer über den Tank spricht (wie wir), steckt nicht darin.