Heinrich-ohne-Land: In mancher Nacherzählung des Märchens Froschkönig oder der eiserne Heinrich, das die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm eröffnet, wird der titelgebende Heinrich weggelassen. Das ist selbstverständlich unverzeihlich. Nachdem der Prinz aus dem Froschdasein durch einen kräftigen Schleuderwurf der einst nur mit goldenen Bällen spielenden Prinzessin erlöst ist, wird Hochzeit gefeiert und in das neue Königreich abgereist. Während der Fahrt erklingen schreckliche Schläge: Heinrich, dem treuen Diener des jungen Königs, springen aus Freude über das Ende des Zaubers die drei eisernen Band entzwei, die er sich angesichts der Verfroschung seines Herren ums Herz hatte legen lassen.
Herrliches Deutungsfeld: Frauwerdung eines Mädchens („Königstochter, jüngste, mach mir auf!“), Spiel mit verschiedensten Bällen, väterliches Gesetz, Gehorsam und Emotion, Eröffnung eines neuen Herrschaftsbereiches, die die Brust beengenden, das Leben abschnürenden Auswirkungen schlechter Herrschaft.
„Heinrich“ nennt Halina den jungen Deutschen, in den sie sich im Sommer 1945 in Wrocław verliebt. An die Wand geschleudert sind alle. Manchen schließen sich dadurch die Ringe erst recht um die Brust.