Jörg Meyer: reiz[ende]worte 9

heimat

hab ich, will ich nicht,
verdächtigen begriff aus blut,
das floss auf eben diesen boden,
der – dadurch – verlorener ist.

heimat zu dichten, widerspricht der dichtung, diesem auf gepackten wortkoffern sitzen, sie ausbrüten wie ein ungelegtes ei, weil unsereiner im stall, auf dem stroh liegend, nur koffer schichtet, fast leere.

doch „meine stadt schmeckt salzig,
hier sind wir das neueste vom tage“,
am quai, wo wir winken denen,
die dort umkommen um anzukommen.

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(c) Jörg Meyer, 2014

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